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   Millstätter See  
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Beschreibung

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Der Millstätter See ist ein See nördlich des Drautals bei Spittal in Kärnten (Österreich). Er liegt in 588 m Seehöhe, ist 11,5 Kilometer lang und bis zu 1,8 Kilometer breit und nach dem Wörthersee Kärntens zweitgrößter, mit 141 m tiefster und mit 1204,5 Millionen Kubikmetern wasserreichster See.[3] Größere Ansiedlungen am See finden sich ausschließlich am Nordufer, darunter sind Seeboden, Millstatt und Döbriach die drei größten Ortschaften.

Lage und Einzugsgebiet

Der Millstätter See wird im Norden von den etwa 2000 m hohen Gipfeln des Tschiernocks, des Kamplnocks, der Millstätter Alpe und des Lammersdorfer Berges begrenzt, die zu den Nockbergen, dem westlichen Teil der Gurktaler Alpen gehören. Südlich des Sees trennt ein langgestreckter Bergrücken, der von St. Peter im Holz im Westen bis nach Glanz im Osten reicht, das Becken des Millstätter Sees vom Drautal. Die höchste Erhebung dieses dicht großteils dicht bewaldeten „Seerückens“ ist der Gaisriegel (988 m. ü. A.). Östlich des Sees erhebt sich der 2110 m hohe Mirnock.

Das Gebiet um den Millstätter See ist seit mindestens 4000 Jahren kontinuierlich besiedelt. Die ältesten prähistorischen Funde Oberkärntens finden sich am Millstätter Berg am Plateau über dem Nordufer bei Sappl und Lammersdorf. Ein Pollendiagramm aus dem tiefsten Bereich des Sees zwischen Dellach und dem Laggerhof zeigt ab ca. 2200 v. Chr. eine ausgeprägte Häufung von Adlerfarn und Wacholder, zwei markante Indikatoren für menschliche Weiderodung und Waldweide.[6] Anhand der Pollenanalyse können fünf Phasen zunehmender und rückläufiger menschlicher Siedlungstätigkeit um den See identifiziert werden. Mit dem Beginn der Römerzeit häufen sich Pollen von Edelkastanie und Getreide besonders Roggen, die zur Völkerwanderungszeit wieder zurückgehen. In Dellach wurden die Überreste einer luxuriösen römischen Villa mit rotgrüner Wandbemalung, einer Hypokaustheizung sowie zweier außergewöhnlich gut erhaltener Türschwellen aus Marmor gefunden. Ab dem 9. Jahrhundert kommt es durch die einsetzenden bairischen Rodungen zu einem drastischen Rückgang der lokalen Waldvegetation.

Das schattige Südufer war bis zum Aufkommen des Fremdenverkehrs nur beim Laggerhof besiedelt. Die Ortschaften am sonnigen Nordufer vergrößerten sich erst mit der Anlage der Straße am Ufer. Die alte Römerstraße führte nicht am See entlang, wie heute die Millstätter Straße (B 98), sondern über den Millstätter Berg. Ab Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten sich aus den ursprünglichen Bauern- und Fischerdörfern die Fremdenverkehrsgemeinden Seeboden und Millstatt mit zahlreichen Feriendörfern.

Das Einzugsgebiet des Millstätter Sees ist 284,5 km² groß, was dem 21-fachen der Seefläche entspricht. Es deckt sich im Wesentlichen mit den fünf Anrainergemeinden Seeboden, Millstatt, Radenthein, Ferndorf und Spittal an der Drau. Die beiden letztgenannten haben keine geschlossenen Ansiedlungen am Seeufer. Zur touristischen „Region Millstätter See“ werden außerdem die Gemeinden Fresach, Lendorf und Baldramsdorf gezählt.

Der Hauptzufluss des Sees ist der im Osten bei Döbriach mündende Riegerbach, der von mehreren kleinen Bächen, besonders vom Tiefenbach aus dem Kleinkirchheimer Hochtal gespeist wird. Insgesamt münden 30 Bäche in den See, der größte Teil davon am Nordufer. Der einzige Abfluss verlässt den See am Westende und mündet bei Seebach (Gemeinde Seeboden) in die Lieser. Er entwässert den Millstätter See durchschnittlich um 5,1 m³/s.

Schifffahrt

Floße boten vor dem Ausbau der Straßen die einzige Möglichkeit, schwere Lasten wie Holz oder Kohle über den See zu bringen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch mit einfachen breiten Flachbooten, den Plätten, Güter transportiert. Die letzte erhaltene, die schon mit einem Dieselmotor betrieben wurde, steht vor dem Fischerhaus.

Den ersten Hinweis auf die Schifffahrt als Freizeitvergnügen auf dem Millstätter See gibt es aus dem Jahre 1870. Mit dem aufkommenden Fremdenverkehr kamen aufwendiger gebaute Kielboote als Ruder- und Segelboote in Gebrauch. Ab 1890 verkehrte ein erstes kleines privates Dampfschiff auf dem See, ab 1892 gab es auch einen Petroleumdampfer. 1901 wurde die „Millstätter Dampfschiffahrtsgesellschaft“ gegründet, die ab dem 6. Juni desselben Jahres den Schraubendampfer „Margarete“ vom Stapel laufen ließ. Dieses Schiff konnte 150 Personen befördern und war bis 1917 im Einsatz. Heute werden die acht Anlegestellen rund um den See von Mai bis Oktober mehrmals täglich angefahren. Drei Schiffe (Kärnten, Seeboden und Millstatt) werden durch die Millstätter-See-Schifffahrt GmbH betrieben, zwei weitere (Porcia und Peter Pan) durch die Schuster Linie.

Gegenwärtig wird die Vergabe von Zulassungen für private Motorboote sehr restriktiv gehandhabt. In den 1960er Jahren war die Bekämpfung des Motorbootlärms ein dringliches Anliegen. Die Gendarmerie hatte fünfzig ausländische Motorboote zum Verkehr zugelassen. Um den Fremdenverkehr nicht durch Verbote zu beeinträchtigen, wurden noch weitere zwanzig Motorboote genehmigt.